Bis vor wenigen Jahren gab es für naturnah aufbereitete, künstliche Badegewässer eine Vielfalt an Begriffen: Schwimmbiotop oder schlicht Biotop, Bioteich etc.. Weitgehend durchgesetzt hat sich dann vorläufig der Begriff Schwimmteich. Allerdings wurden damit nicht nur verschiedene, von der Natur abgeschaute Reinigungssysteme sprachlich in einen Topf geworfen. Die unterschiedlichen Mechanismen wurden auch in den Anlagen selbst kombiniert, oft mit wenig befriedigenden Ergebnissen. Erst durch die intensive Zusammenarbeit von Praktikern (v. a. Landschaftsgärtnern) und Naturwissenschaftern (Biologen, Chemikern) kam es zur Auftrennung in „Schwimmteich“ und „Naturpool“ – jedenfalls für private Anlagen. Österreich hatte und hat dabei stets eine Vorreiterrolle, so wurden die unterschiedlichen Definitionen für die zwei Typen 2013 in einer ÖNORM (L 1128) festgeschrieben. Im Detail sind diese Mechanismen auf der Seite „Reinigungsmechanismen in Schwimmteichen und Naturpools“ beschrieben. Der augenfälligste Unterschied ist: Schwimmteiche sind stehende, Naturpools sind durchströmte Gewässer.

Klare Trennung ist erforderlich

Entscheidend ist, dass diese Reinigungsmechanismen nicht nur unterschiedlich sind, sondern einander teilweise sogar empfindlich stören. So sind Filter-bedingte Strömungen mit Nährstoff-hältigen Pflanzsubstraten nicht in Einklang zu bringen. Die permanente Wasserbewegung über den Substraten fördert unweigerlich den Aufwuchs von rasch wachsenden fädigen Algen oder Algen- bzw. Blaualgenbelägen. Auch stört ein Filter das Aufkommen einer Lebensgemeinschaft im freien Wasser, die für einen funktionierenden Schwimmteich entscheidend ist.

Vor- und Nachteile von Schwimmteich und Naturpool

Eines vorweg: Mit der architektonischen Gestaltung (geometrisch oder harmonisch unregelmäßig) hat der Unterschied Schwimmteich/Naturpool wenig bis nichts zu tun. So gibt es mittlerweile auch poolartig rechteckig errichtete Schwimmteiche ebenso wie organisch in eine Gartenlandschaft eingefügte Naturpools.

→ Naturpool

Ein Naturpool ist ein permanent über ein ausreichend dimensioniertes Filtersystem gereinigtes Gewässer. Passen Anlage und Betrieb, zeichnet sich dieser Gewässertyp durch dauerhafte Klarheit aus, durchaus vergleichbar mit einem Chlor-Pool. Auch bezüglich der Wasserorganismen ähnelt der Naturpool eher dem Pool, Plankton-Krebschen, Wasserkäfer oder auch Molche, Frösche und Kröten treten bestenfalls vereinzelt auf. Das gilt auch für die Pflanzenwelt. Nur einige wenige Sumpfpflanzen kommen mit der Nährstoffarmut des Naturpools zurecht. Aber auch diese wuchern nicht, man muss schon froh sein, wenn sie überleben.
Hauptanliegen eines Naturpools ist Badevergnügen mit Pool-Gefühl in klarem Wasser ohne Gift.

→ Schwimmteich

Im Schwimmteich ist im Vergleich zum Naturpool üppiges Tier- und Pflanzenleben möglich und für die Funktion sogar nötig. So sind etwa 50 Prozent der Anlagenfläche als bepflanzte sogenannte Regenerationszonen zu reservieren. Dafür sind durch entsprechende Substratgestaltung praktisch alle Sumpf- oder Röhrichtpflanzen zum Blühen und Gedeihen zu bringen. Die permanente Klarheit des Naturpools erreicht der Schwimmteich allerdings nicht. Vor allem im Frühling sind merkbare Eintrübungen möglich.
Hauptanliegen des Schwimmteichs ist Badevergnügen mit Natur-Gefühl.

Zusammenfassung Schwimmteiche vs. Naturpools

Optische Kombinationen sind möglich

Wer beides haben möchte – sauberes Pool-Schwimmen einerseits und blühende Natur andererseits – kann neuerdings auch zufrieden gestellt werden. Durch entsprechende architektonische Gestaltung ist es möglich, einen Naturpool mit einem Schwimmteich oder auch einem einfachen Gartenteich zum umgeben. Optisch kann sich so eine Einheit ergeben, die Wasserkörper bleiben aber strikt getrennt.